Landesausstellung in Weimar vom 24. Juni bis 31. Oktober 2011
Franz Liszt. Ein Europäer in Weimar
- Liszt im Konzertsaal, nach einer Zeichnung von Theodor Hosemann
Eine Ausstellung der Klassik Stiftung Weimar und der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar
Anlässlich des 200. Geburtstages des Komponisten lädt Weimar zur Landesausstellung "Franz Liszt. Ein Europäer in Weimar" ein. Im Zentrum stehen die europäischen Dimensionen der Persönlichkeit, des Komponisten und Interpreten sowie der in Weimar verwirklichten Kunstprojekte.
Die Ausstellung ist an zwei Orten zu sehen.
Im ersten Teil der Ausstellung im Schillermuseum wird die biographisch-künstlerische Entwicklung Liszts mit dem Höhepunkt Weimar aufgezeigt. Dabei wird nicht nur Liszts Wirken und Werk, sondern auch seine Bedeutung für die europäische Musik- und Geistesgeschichte dokumentiert. Seine Konzertreisen führten Liszt als Pianist in den späten 1830er und den 1840er Jahren durch ganz Europa - und auch nach Weimar, wo er 1842 zum Hofkapellmeister in außerordentlichen Diensten ernannt wurde. In Berlin löste sein Klavierspiel eine einzigartige „Lisztomania“ aus. Halb Europa lag Liszt zu Füßen, er war das Idol einer ganzen Generation. Ein regelrechter Fan-Artikel-Handel versorgte sein Publikum mit Devotionalien, vom Medaillon über die Alabasterbüste, vom Liszt-Porträt bis zum Albumblatt. Das Spektrum der Exponate umfasst neben Gebrauchsgegenständen Liszts unter anderem zeitgenössische Gemälde und Grafiken, Kunstgegenstände, Konzertprogramme und - neben kostbaren Autographen aus dem weltweit größten Liszt-Bestand des Goethe- und Schiller-Archivs sowie Lisztiana aus den Sammlungen der Weimarer Museen und der Herzogin Anna Amalia Bibliothek - auch Erstausgaben seiner Werke.
Im zweiten Ausstellungsteil im Schlossmuseum wird unter dem Motto "Kosmos Klavier" der technischen Entwicklung, der Klangästhetik und dem kulturgeschichtlichen Kontext des Klaviers der Ära Liszt nachgespürt. Erstmals werden in diesem Rahmen die mit Unterstützung der Kulturstiftung des Bundes restaurierten Weimarer Instrumente zu sehen und zu hören sein. Den Schwerpunkt bilden von Liszt gespielte Modelle der Klavierbauer Graf (Wien), Streicher (Wien) und Erard (Paris/London). Eine Besonderheit ist der für die Landesausstellung nachgebaute Lisztflügel der Marseiller Klavierbauer Boisselot & Fils, den Liszt nicht nur für Kompositionen nutze, sondern den er auch als Reiseflügel verwendete.
Ein begehbarer Flügel im Schlosshof ermöglicht schließlich eine unmittelbare Klang- und Körpererfahrung: der Besucher hört und spürt die unterschiedlichen Schwingungen, die entstehen, wenn verschiedene Saiten des Instruments von außen angeschlagen werden.
Wir empfehlen darüber hinaus den Besuch der Altenburg, Liszts Weimarer Domizil von 1849 bis 1861, sowie des Liszt-Hauses, das Liszt in den Sommermonaten zwischen 1869 und 1886 bewohnte.
weitere Informationen unter www.klassik-stiftung.de/liszt